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Interviews mit Berufstätigen: Unternehmensberatung

Welche Berufe kann man nach einem Studium der Psychologie eigentlich ergreifen? Wo sind Berufsfelder und wie sehen einzelne Tätigkeiten und Aufgabenbereiche von Psychologen aus? Wir bringen mit Hilfe von Studienabsolventen Licht ins Dunkel.

Im nachfolgenden Interview berichtet Dr. Denis M. aus seinem Berufsleben. Er ist Geschäftsführer einer international tätigen Unternehmensberatung, die sich auf die Beratung von Unternehmen in den Bereichen Personal- und Organisationsentwicklung spezialisiert hat.

Zudem hat er einen Business-Bestseller veröffentlicht, welcher den Lesern einen Weg zum persönlichen Erfolg und großem Wohlbefinden aufzeigt.

Unternehmensberater

Dr. Denis M.

Psychologie an der Universität Marburg und Münster

Geschäftsführer einer Unternehmensberatung

Unternehmensberater
Unternehmensberater
Denis, Sie haben Psychologie an den Universitäten Marburg und Münster studiert. Weshalb haben Sie das Studium und die damit verbundenen Berufsmöglichkeiten gereizt?

Ich bin eher zufällig zum Psychologiestudium gekommen. Ich habe erst einmal zwei Semester Geschichte und Archäologie studiert. Geschichte, weil ich in der Schule in diesem Fach gut war und Archäologie, weil ich die Indiana Jones Filme so toll fand. So trifft man manchmal Entscheidungen im Leben. Als ich merkte, dass mir das alles doch nicht soviel Spaß wie erwartet macht, kam mir Psychologie in den Sinn. Mich hat die Kombination aus Naturwissenschaften und Philosophie besonders gereizt.

Heute arbeiten Sie als Unternehmensberater und Buchautor. Was können wir uns unter Ihrem Beruf vorstellen?

Summa summarum gleicht bei mir kein Arbeitstag dem anderen. Das ist außerordentlich spannend, manchmal aber auch sehr anstrengend, denn man muss schon sehr diszipliniert darauf achten, wofür man seine begrenzten Ressourcen einsetzt.

Es ist eine sehr vielseitige Tätigkeit, die sich in zwei große Aufgabengebiete teilt. Einerseits die operative Arbeit beim Kunden und andererseits die strategischen und Managementaufgaben. Beim und mit dem Kunden selbst geht es um die Durchführung von Coachings, Trainings, die Moderation von Workshops und die Beratung der Kunden bei Personalauswahlentscheidungen. Es geht so fast immer um die Entwicklung von Menschen im beruflichen Kontext, also einem nicht-klinischen Bereich, der aus meiner Sicht ebenso spannend ist wie der klinisch-psychologische Bereich. Hier steuere ich auch die anderen Berater, die für mourlane beim Kunden tätig sind. Das alles sind Aufgaben, die für den Umsatz sorgen, den jedes Unternehmen zum Leben benötigt.

Die strategischen und Managementaufgaben sind aus meiner Sicht aber ebenso wichtig. Hier geht es vor allem um die Themen Kundenakquise, Marketing und die Weiterentwicklung von Produkten. Mir selbst ist es außerordentlich wichtig, dass mein Unternehmen neben hoher Professionalität bei der Erbringung von Dienstleistungen auch für Innovation steht. Dies bedeutet, die Fühler heute schon auszustrecken und zu überlegen, wie die Wirtschaftswelt morgen aussehen wird und was Unternehmen insbesondere im Bereich Personalentwicklung benötigen werden. Das kann man nur heraus finden, wenn man sich auch die gesellschaftlichen Entwicklungen anschaut. Ich bin hier zum Beispiel sehr froh, dass wir mit dem Thema „Resilienz“ schon vor vier Jahren ein Thema identifiziert haben, das jetzt gerade eine außerordentliche Aufmerksamkeit durch Unternehmen genießt. Es gibt einen Bedarf, den wir gemeinsam mit meinem Geschäftspartner damals schon vermutet hatten.

Summa summarum gleicht bei mir kein Arbeitstag dem anderen. Das ist außerordentlich spannend, manchmal aber auch sehr anstrengend, denn man muss schon sehr diszipliniert darauf achten, wofür man seine begrenzten Ressourcen einsetzt. So ist ein Buch zu schreiben zum Beispiel eine sehr erfüllende und spannende Tätigkeit. In der Zeit geht einem aber auch einiges an Aufträgen und somit Umsatz verloren. Sie müssen sich also gut überlegen, ob sie das wirklich in Kauf nehmen wollen.

Wie und weshalb haben Sie sich für dieses Berufsfeld entschieden?

Ich wollte schon immer eine Tätigkeit ausüben, in der ich drei Dinge gleichzeitig realisieren kann: Unternehmer sein, Wirkung, einen Mehrwert für „den Anderen“ erzielen und gutes Geld damit verdienen.

Glauben Sie aber nicht, dass mir das schon immer bewusst war. Dies ist mir erst durch meine berufliche Laufbahn, meine Rückschläge und Erfolge bewusst geworden. Ich habe meine berufliche Laufbahn als Klinischer Psychologe, Psychotherapeut und Promotionsstipendiat in der Christoph-Dornier-Stiftung begonnen und musste recht schnell feststellen, dass man als Therapeut zwar viel Sinn stiftet und auch sehr selbständig agieren kann, aber eines dort nicht geschieht: Man wird für den aus meiner Sicht sehr großen Mehrwert, den man stiftet, miserabel entlohnt. Da ich mich sowieso schon immer für die Wirtschaft interessiert habe, fiel mir dann die Entscheidung, dorthin zu wechseln, gar nicht so schwer. Ich hatte sicherlich auch das Glück, dass es Menschen gab, die mir als Laien im Bereich Wirtschaftspsychologie ihr Vertrauen geschenkt haben und über meine damals sicherlich teils sehr naiven Sichtweisen hinweggesehen haben.

Wenn jemand den gleichen Karriereweg wie Sie einschlagen möchte – was würden Sie ihm / ihr raten?

Deswegen ist Psychologie so wunderbares und zukunftsträchtiges Fach: Die Menschen entdecken doch erst jetzt, nachdem sie sich den ganzen Wohlstand und die ganze Sicherheit geschaffen haben, dass es da etwas ebenso Wichtiges gibt, um ein glückliches und erfolgreiches Leben zu führen: nämlich sie selbst.

Das ist eine gute, aber auch sehr schwierige Frage. Im Nachhinein erscheint ja häufig alles irgendwie stimmig und geplant.

Was ich dazu sagen kann: Ich bin jetzt 44 Jahre alt und habe eigentlich erst seit ein bis zwei Jahren das Gefühl, dass sich „die Puzzleteile“ gefunden haben und ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Ja, die Praktika, das Studium, die Tatsache, dass ich sowohl tiefgreifende klinische als auch Wirtschaftserfahrung habe, sind sehr wichtig für meine berufliche Tätigkeit. Am wichtigsten finde ich aber Charaktereigenschaften. Zu denen zähle ich eine hohe ethische Verantwortung den Kunden gegenüber, den Mut aus seiner Komfortzone auszubrechen, um etwas Neues auszuprobieren und gegebenenfalls wirklich seinen Stärken und Wünschen zu folgen, das Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten und eine ausgeprägte Zielorientierung.

Das Bild meiner jetzigen Internetseite hatte ich zum Beispiel schon vor 20 Jahren im Kopf. Das alles haben manche Studenten schon während ihres Studiums, die meisten, ich eingeschlossen, entwickeln es aber erst im Laufe ihres Lebens. Genau weil sie eben mal aus ihrer Komfortzone ausbrechen und merken: Hey, das kann ich ja auch! Glauben Sie mir: Wenn mir vor 15 Jahren mal jemand gesagt hätte, dass ich mal relativ entspannt vor 200 hochrangigen Führungskräften einen Vortrag halte, einen Bestseller schreibe oder solche Interviews gebe, hätte ich ihn bestimmt für verrückt erklärt. Deswegen ist Psychologie ja auch ein so wunderbares und zukunftsträchtiges Fach: Die Menschen entdecken doch erst jetzt, nachdem sie sich den ganzen Wohlstand und die ganze Sicherheit geschaffen haben, dass es da etwas ebenso Wichtiges gibt, um ein glückliches und erfolgreiches Leben zu führen: nämlich sie selbst.

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